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Geschichte

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Es existieren keine schriftlichen Quellen über die Geschichte Tepeköys. Aus diesem Grund ist man auf mündliche Überlieferungen angewiesen.

Osman Tekin

Deshalb fragte ich einen der ältesten Menschen des Dorfes, Osman Tekin, der nach alter Zeitrechnung im Jahr 338 geboren wurde. Doch selbst er ist noch zu jung, um Genaueres über die frühe Geschichte des Dorfes zu berichten. Auch er stützt sein Wissen auf mündliche Überlieferungen. Osman Tekin, Bürgermeister des Dorfes von 1955 bis 1962, schätzt die Zahl der Bewohner im Jahr 2001 auf 400 bis 450 und die Anzahl der Familien auf etwa 70. In seiner Blütezeit, ab etwa 1955, lebten in Tepeköy 220 Familien, was einer Einwohnerzahl von etwa 2000 Menschen entsprach.

Nach Osman Tekin wurde das Dorf um das Jahr „290“ gegründet, da das älteste Grab auf dem Friedhof von Tepeköy aus diesem Jahr stammt. Zunächst soll das Gebiet von Tepeköy ein Teil von Erbisim gewesen sein, einem Nachbardorf. Die Generation um Dede Tekin (geboren „332“) soll schließlich begonnen haben, auf dem heutigen Gebiet von Tepeköy Häuser zu bauen. Allmählich zogen weitere Menschen hinzu, unter anderem auch aus Yesili, einem weiteren Nachbardorf Tepeköys. Schließlich wurde das wachsende Dorf von Erbisim abgekauft und als eigenständige Siedlung gegründet.

Der Name setzt sich aus den Begriffen „Tepe“ (= Hügel) und „Köy“ (= Dorf) zusammen. Der Name des Dorfes könnte daher mit „Hügeldorf“ übersetzt werden.

Osman Tekin erzählt, dass 1939, als er etwa 16 Jahre alt war, ein Erdbeben das Dorf erschütterte und kleinere Schäden verursachte. Er erinnert sich noch daran, wie die „Bäume hin und her geschüttelt“ wurden. Allerdings bemerkte er in diesem Moment nicht, dass es sich um ein Erdbeben handelte. Im Dorf glaubte man damals, dass „unten Ochsen“ seien, die „mit ihren Hörnern alles geschüttelt haben“.

Lange Zeit gab es in Tepeköy einen Wohlstand, den die Nachbardörfer nicht erreichen konnten. Es wurden eine Schule, eine „Polizeistation“, ein Café und ähnliche Gebäude errichtet, was einem sehr hohen Standard entsprach.

Die alte Moschee soll zu Zeiten von Mulla Mustafa gebaut worden sein, wurde jedoch 1997 durch die neue „Nihat Tekin Mosche“ ersetzt.

Die Gründe für die Abwanderung in die Städte seit 1990 sind laut Osman Tekin vielfältig. Das Dorf bietet der Jugend einfach keine Zukunft. Beispielsweise gab es einige Jahre lang keine Schule.

Die Felder werden oft verkauft, um mit dem Erlös in die Städte ziehen zu können. Ohne Felder kann ein Dorfbewohner sich jedoch nicht ernähren. Die jüngere Generation ist also gezwungen, in die Städte abzuwandern.

Deniz-Osman Tekin (2002)


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Unser Dorf wurde vor etwa 180 Jahren gegründet. Unser Dorf ist ein turkmenisches Dorf und besteht aus vielen Stämmen. Die ersten Familien, die sich in unserem Dorf niederließen, waren die Takait (Köksal) und Hıdırlar (Avcı) Familien.

Zur Zeit des Osmanischen Reiches gab es an einem Ort, der heute Ayıp genannt wird und früher als Osman Böğrü bekannt war, einen Kommandanten namens Osman Bey, der dort Soldaten ausbildete. Ein Mann namens Takait war einer der Soldaten von Osman Bey. In einer Schlacht wurde ein Teil von Takaits Nase von einem Schwert abgetrennt, woraufhin er in den Ruhestand (tekavüt) versetzt wurde. Der Name Takait leitet sich von dem Wort „tekavüt“ ab, was „jemand, der in den Ruhestand gegangen ist“ bedeutet.

Weil Osman Bey Takait mochte, schenkte er ihm das Land, auf dem sich heute unser Dorf befindet. Später migrierten andere Stämme und ließen sich im Dorf nieder. Die Dörfer Meşeköy und Erbişim sind ebenfalls turkmenische Dörfer, aber sie wurden vor unserem Dorf gegründet. Das Dorf Ömerhacılı ist auch ein sehr altes Dorf.

Die kurdischen Dörfer wurden später gegründet und zwar von drei Brüdern (Yusuf, Bayram und Mehmet), die aus dem Osten kamen. Das Dorf, das von Yusuf gegründet wurde, erhielt den Namen Çadırlı Hacı Yusuf Köyü (Unteres Kurdendorf), das von Bayram gegründete Dorf den Namen Çadırlı Hacı Bayram Köyü (Cinderesi), und das Dorf, das von Mehmet gegründet wurde, erhielt den Namen Çadırlı Kör Mehmet Köyü (Gegenüberliegendes Kurdendorf). Alle Familien in unserem Dorf stammen ursprünglich aus Chorasan in Zentralasien und wanderten durch viele Städte, bevor sie sich schließlich in unserem Dorf niederließen.

Hakan Manav